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Längsschnittuntersuchung der Entwicklung des BMI (Body Mass Index) Dortmunder Kinder

Längsschnittuntersuchung der Entwicklung des BMI (Body Mass Index) Dortmunder Kinder

Die in ihrer Art bundesweit erste Längsschnittuntersuchung begann innerhalb des Projektes DoKi „Dortmunder Kinder. Besser essen. Mehr bewegen.“ DoKi wurde 2006 bis 2009 in Kooperation mit dem Gesundheitsamt in Dortmund durchgeführt.

Von 2008 bis 2010 wurden insgesamt 1300 Kinder aus den drei Geburtsjahrgängen 2005 bis 2007 in einer repräsentativen Stichprobe im Gesundheitsamt untersucht. Die Leitung hat Prof. Dr. Günter Eissing, Professor für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung an der TU Dortmund.

In den Jahren 2011 bis 2013 kommen dieselben Kinder zu den Schuleingangsuntersuchungen ins Gesundheitsamt, so dass dann auch die Daten dieser dann sechsjährigen Kinder vorliegen werden. Auf diese Weise wird der BMI bei denselben Kindern von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr erfasst.

Die bisherigen Ergebnisse der Studie zeigen, dass sozial benachteiligte Kinder in Dortmund häufiger übergewichtig sind. Daraus folgt, dass gesundheitsfördernde Maßnahmen bereits im frühkindlichen Alter beginnen sollten. Der Schwerpunkt sollte in den Aktionsräumen des Aktionsplans Soziale Stadt liegen.

Neugeborene und Säuglinge bis zu einem Jahr sind weitgehend normalgewichtig. Auch der Vergleich der drei Jahrgänge in dieser Untersuchung zeigt, dass der Anteil übergewichtiger Kinder in dieser Altersgruppe nicht weiter ansteigt. Dieser Gewichtsstatus ist mit den vor rund 15 Jahren erhobenen Referenzwerten vergleichbar.

Bei der Schuleingangsuntersuchung im Alter von sechs Jahren sind zirka 14 Prozent bereits übergewichtig oder adipös. Die Zunahme von Übergewicht beginnt im Kleinkindalter. Schon bei den Dreijährigen ist eine signifikante Gewichtssteigerung im Vergleich zu den Referenzwerten und zum Alter von einem Jahr festzustellen. Als bedeutsamer Einflussfaktor erweist sich der Gewichtsstatus der Eltern. Tendenziell gilt: Übergewichtige Eltern haben auch eher übergewichtige Kinder. Dabei wird dieser Einfluss mit steigendem Alter größer. Bei den Dreijährigen ist der Zusammenhang erst schwach ausgeprägt.

Ein weiterer bedeutsamer Einflussfaktor ist der Sozialraum, in dem die Kinder leben. In bezüglich Einkommen, Bildung und Beschäftigung schwächeren Sozialräumen ist das Übergewicht der Dreijährigen signifikant höher als in stärkeren Sozialräumen. Weitere Faktoren wie Migrationshintergrund oder Bildungsabschluss, die in anderen Untersuchungen bei Jugendlichen als bedeutsam herausgestellt wurden, konnten bei den Kleinkindern noch nicht als statistisch wirksam gefunden werden.

Kleinkinder im Alter von einem Jahr bis drei Jahren insbesondere in den Aktionsräumen sind damit die wichtige Zielgruppe, um durch geeignete präventive Maßnahmen die Entstehung von Übergewicht zu verhindern. Im Rahmen des Präventionsprojekts DoKi „Dortmunder Kinder. Besser Essen. Mehr bewegen“ starteten bereits erste Modelle erfolgreich. Weitere Maßnahmen sind jedoch erforderlich.

Kooperationspartner der Studie sind: Prof. Dr. Günter Eissing/TU Dortmund, BKK Hoesch, Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund und Gesundheitsamt Stadt Dortmund.

 

Die Ergebnisse der Studie sind veröffentlicht in:

Eissing, G.: Untersuchung der Entwicklung des Body-Mass-Index Dortmunder Kinder (Alter null bis drei Jahre). Bundesgesundheitsblatt 54 (2011) H. 3, S. 378 – 386.

 

Der Filmbeitrag des ZDF zeigt wichtige Aspekte der Untersuchung. (Zum Download)