Aufbau von Schülerfirmen für ein schulisches Speiseangebot
G. Eissing, N. Renk
Die Ergebnisse aus einem Projekt mit Schulen der Sek. I werden jetzt bereitgestellt, um durch das Speiseangebot in einem Kiosk die Versorgungsqualität an Schulen zu verbessern. Dies wird mit der Zunahme der Ganztagesschulen immer wichtiger. Die Unterlagen sind im Rahmen der Entwicklung von Schülerfirmen entsprechend dem Bedarf an den Schulen in der Professur für Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung an der TU Dortmund entwickelt worden.
Mit der Einführung der Schülerfirmen werden zwei Ziele verfolgt:
Verbesserung der Qualität des Speiseangebotes
Berufliche Qualifizierung der SuS
Dementsprechend beinhaltet der Leitfaden Materialien zu ernährungswissenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und pädagogischen Aspekten.
Unter den ernährungswissenschaftlichen Aspekten sind eine Rezeptsammlung für Zwischenmahlzeiten, Standards für die Qualität des Speiseangebotes und Arbeitshilfen für die Organisation der Zubereitung einschließlich der Ausstattung einer Zubereitungsküche zusammengefasst. Umfassend ist das Thema der Hygiene und der Hygieneschulung behandelt, da dies insbesondere zur Berufsqualifizierung beitragen kann.
In dem betriebswirtschaftlichen Aspekt wird detailliert die Gründungsphase behandelt. Dabei werden aus den Beispielschulen die Lösungen vorgestellt, wie die Stundenkapazität für die SuS und Lehrer zusammengetragen werden können, um zum einen ein tägliches Speiseangebot zu gewährleisten, zum anderen aber auch Unterricht im Rahmen der Stundentafel durchzuführen. Die Leitung einer Schülerfirma kann für Lehrer nicht bedeuten, dass dies in der Freizeit erfolgt. Weiterhin wird behandelt, wie der Start einer Schülerfirma organisiert werden kann, aus welchen Formen ausgewählt und wie Mitarbeiter gewonnen werden können. Zu den Strukturen werden Rollen angegeben, die dann im Rahmen einer Werbung und Personalenscheidung mit SuS besetzt werden. Weiterhin werden Arbeitshilfen zur Kassenführung und Buchhaltung und Werbung bereitgestellt.
Die pädagogischen Aspekte befassen sich insgesamt damit, wie die Selbstwirksamkeitserwartungen von SuS durch Erfolgserlebnisse gestärkt werden können. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung für eine berufliche Qualifizierungschance vieler SuS dar. Es wird aufgezeigt, wie kleinschrittig Anforderungen formuliert können und die Erfüllung dieser Forderungen erfasst werden kann, um dann ein Feedback zu geben. Diese durch Anstrengung erworbenen Erfolgserlebnisse werden in der pädagogischen Literatur als wirksamer Weg zur Stärkung der Selbstkonzepte für Jugendliche angegeben. Weiterhin wird an Beispielen vorgeschlagen, wie Zertifikate erteilt werden können, wenn Aufgaben komplex von den Schülern beherrscht werden. Möglich sind „Assistent der Küchenleitung “oder „Assistent der Buchführung“.
Allgemeine Leitfäden zur Gründung von Schülerfirmen sind von verschiedenen Herausgebern veröffentlicht worden; hierauf wird hingewiesen. Dieser Arbeitsbericht gibt gezielt weitere Unterstützung für die Schulen, um mit einer Schülerfirma das Speiseangebot in den Schulen zu verbessern.
Renk, N., G. Eissing: Entwicklung von Schülerfirmen zur Verbesserung des Speiseangebotes in Schulen der Sekundarstufe I. In: Eissing, G. (Hrsg.): Schriftenreihe Arbeitsberichte des Fachs Hauswirtschaftswissenschaft 15/2010, Technische Universität Dortmund
Download: Arbeitsbericht 15 - Entwicklung von Schülerfirmen
Link: Übersicht der Schriftenreihe Arbeitsberichte