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Was essen Dortmunder Studierende auf dem Campus am liebsten?
Was essen Dortmunder Studierende auf dem Campus am liebsten?
Studentenwerk-Chef Rainer Niebur wollte es genau wissen und beauftragte Ernährungswissenschaftler der Universität Dortmund, das Essverhalten der Dortmunder Studierenden genauer unter die Lupe zu nehmen. Die ermittelten Vorlieben und Bedürfnisse der Studierenden
sollen bei der Umgestaltung der Mensa berücksichtigt werden. 431 Studierende wurden in die Untersuchung einbezogen, die die Diplom-Oecotrophologin Ursula Quellenberg im Rahmen ihrer Doktorarbeit durchführte. Betreut wird die Arbeit von
Professor Günter Eissing vom Fach Hauswirtschaftswissenschaft.
Untersucht wurden die Nutzung des Speisenangebots, die Beurteilung der verschiedenen Speisen in der Mensa und der Cafeteria sowie die Beurteilung des Preis-/Leistungsverhältnisses
sowie der Raumgestaltung. Außerdem wollte Ursula Quellenberg wissen, ob ein Interesse seitens der Studierenden nach ökologischen Lebensmitteln, nach weiteren Angeboten sowie an Mitnahme-Produkten besteht. Grundsätzlich lassen sich die
Studierenden, was ihre persönlichen Ess-Vorlieben betrifft, nicht in eine, sondern gleich in vier Schubladen stecken:
So legt der "Naturfan" viel Wert auf eine gesundheitsorientierte Ernährung. Frisches Gemüse, Obst und
Salat - möglichst aus ökologischem Anbau - stehen bei ihnen ebenso hoch im Kurs wie fettarme Speisen und eine Einschränkung der Süßwaren. 13,5 Prozent der untersuchten Personen wollen weg von Fleisch und industriell gefertigten Produkten
hin zu naturbelassenen Speisen. Und das, obwohl beispielsweise die vegetarischen Gerichte verhältnismäßig schlecht beurteilt werden.
Der "preisbewusste Esspraktiker" dagegen entscheidet nach Peis, Geschmack und Aussehen
der Speisen. "Schmackhaft und preiswert" muss das Essen sein. Ein Anspruch, den die Mensa nach Ansicht der meisten Befragten weitgehend erfüllt. Für ein gelungenes Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es immerhin die besten Beurteilungen.
Und für bessere Qualität der Speisen würden sogar 80 Prozent mehr bezahlen. Jeder fünfte möchte außerdem ein weiteres Angebot, das sogar durchaus teurer sein darf.
Beim "modernen Gourmet" steht der Genuss im Vordergrund.
In erster Linie muss das Essen lecker schmecken, erst in zweiter soll es gesund sein. Ganz besonderen Wert legt er auf die abwechslungsreiche Zusammensetzung seiner Mahlzeiten.
Der "diätbewusste" Typ ist eindeutig in der
Minderheit. Dieser Typ, meistens figurbewusste Frauen, legt vor allem Wert auf kalorienarme und gesunde Kost.
Allgemein ist Fleisch auf dem absteigenden Ast. Dieses rückläufige Interesse der Studierenden entspricht allerdings einem
bundesweiten Trend. Wenn schon Fleisch, dann muss es von guter Qualität sein. Und die gibt es offenbar im Galerie-Treff, das findet jedenfalls jeder zweite Befragte und vergibt die Note "gut". Der Verzicht auf Fleisch wird neben
religiösen, ökologischen und ethischen Gründen besonders bei Frauen aufgrund ästhetischer Gesichtspunkte angeführt. Von den 431 Befragten bevorzugen 32 Frauen und 12 Männer eine vegetarische Ernährung. Allerdings ist diese Gruppe mit dem
derzeit vorhandenen Angebot nicht zufrieden. "Besonders gut" beurteilen sie dagegen das Salat-Buffet, die Fleischgerichte, und auch die Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln und Reis. Gelobt wird das reichhaltige Angebot, das verschiedenste
Kombinationen ermöglicht, sowie die Frische der Ware. Dagegen fallen Suppen und Gemüse sowie die Fisch- und vegetarische Gerichte deutlich ab.
Viele Studierende äußern auch den Wunsch nach schmackhaften internationalen Gerichten.
Vor allem mexikanische, griechische, spanische, italienische und auch asiatische Spezialitäten sind gefragt. Und knapp jeder dritte Befragte würde sich auch gern mal was zu Essen mit nach Hause nehmen. Diesen Wunsch erklären sich die Forscher
mit der Zunahme von Single-bzw. Zweipersonen-Haushalten, und eine sinnvolle Lösung hätten sie auch: eine "take-away-station".
In Punkto Raumgestaltung gibt es ein "Gut" für die neu gestalteten Schnellrestaurants,
es folgen die Caféterien mit "befriedigend". Gerade mal "ausreichend" schnitt die Mensa ab.
Am meisten zufrieden zeigt sich allerdings das Studentenwerk. "Dieses Ergebnis bestätigt voll uns ganz unsere eigenen
Umbaupläne", sagt Christian Puslednik, Leiter der Gastronomischen Betriebe. "Ohnehin wollten wir das Angebot an Fisch und vegetarischen Gerichten verbessern und auch die Salatbar weiter ausbauen. Und auch der Service soll erweitert
werden. Künftig wird es keine Karusselle mehr geben, sondern offene Bereiche, in denen das Personal auf individuelle Wünsche der Kunden eingehen kann."